Sorten

Viele Uhudlersorten sind Direktträger. Anders als die Edelweinrebsorten wachsen Uhudlerreben wurzelecht d.h sind von der Wurzel bis zur Spitze eine Pflanze und werden nicht auf Unterlagsreben (oftmals aus amerikanischen Reben!) aufgepfropft. Oftmals sind sie durch Kreuzung zwischen verschiedenen europäischen und amerikanischen Rebsorten entstanden.

ROTE TRAUBEN

Isabella stammt ursprünglich aus Nordamerika. Sie zählt zu den bekanntesten Direktträgersorten und erlangte große Bedeutung während der Reblauskatastrophe. Sie ist starkwüchsig und reichtragend - besitzt hohe Pilz- und Reblausresistenz und benötigt kaum Dünger.

Aussehen:
Die Trauben sind groß und lockerbeerig und nur einfach geschultert. Die mittelgroßen, ovalen Beeren sind dickschalig, tiefschwarz und stark duftend. Ihr Geschmack besitzt einen ausgeprägten Fox-Ton. Oftmals reifen die Trauben unterschiedlich.
Die Triebspitzen sind wollig mit leicht karminroten Verfärbungen. Die Blätter sind mittelgroß und dreilappig. Der Blattrand ist leicht gezähnt. Die Oberseite der Blätter ist dunkelgrün. An der Unterseite sind sie grauweiß und extrem wollig bis filzig.

Abstammung und Geschichte:
Die genaue Abstammung ist ungewiss - wahrscheinlich handelt es sich um eine Kreuzung der amerikanischen Wildrebe Vitis labrusca und einer nicht näher bekannten Vitis-vinifera-Sorte. Die Reben soll urspünglich aus South Carolina stammen und ist nach ihrer „Züchterin“ Mrs Isabella Gibbs benannt. Diese überließ die Rebe einem gewissen Mr. Prince zur Weiterzucht. Schon im Jahr 1820 kam die Rebsorte nach Frankreich und später nach Deutschland.

Verbreitung:
Isabella gehört, weit über Österreich hinaus, zu den bekanntesten Direktträger-Trauben.
Die Rebsorte wird heute noch in den GUS-Staaten, hier vornehmlich in Aserbaidschan, Georgien, Moldawien und Ukraine, als auch in der Schweiz, Portugal und auf der portugiesischen Insel Madeira gekeltert. Isabella reift auch unter tropischen Bedingungen und wird deshalb gerne in den Ländern der Neuen Welt kultiviert, wie z.B. in Brasilien, Uruguay, Japan, Indien und auf dem indonesischen Bali. Auch in der östlichen Schwarzmeerregion (Türkei, Armenien) findet man die Isabellatraube. Die Weinblätter werden dort für die Zubereiten von Dolma (die bekannten Gefüllten Weinblätter) verwendet. Kleine Bestände existieren auch noch in Österreich, Italien und Frankreich. In Nordosten Italiens wird aus ihr ein Wein mit dem Namen Fragolino gewonnen. 

Concord wird vorwiegend in den nördlichen, kühleren Region Amerikas und Kanadas angebaut - Die Rebsorte ist starkwüchsig und bring hohe Erträge. Sie bevorzugt sandige Böden. Die Resistenz gegen den Echten und Falschen Mehltau und Winterfröste ist hoch. Sie besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstbefruchtend.

Aussehen:
Die Trauben sind groß geschultert und kompakt. Die Beeren groß kugelrund und blaubereift die Haut ist dünn und empfindlich. Das Fruchtfleisch jedoch ist sehr süß und fruchtig
Das Laub ist derb, an der Oberseite dunkelgrün an der Unterseite rosarot bis orangefärbig
Die Weine haben eine hellrubinrote Farbe, sind astringent und haben einen beherrschenden künstlich anmutenden Erdbeergeschmack, den typischen Fuchston.

Abstammung und Geschichte:
Diese Rebe stammt ursprünglich von der Vitis labrusca ab und ist durch Mutation hervorgegangen. Sie wird in den USA intensiv sowohl als Tafeltraube als auch zur Weinerzeugung genutzt. Hauptproduzenten sind die Bundesstaaten Washington und New York.
Weiter weitere wichtige Anbaugebiete sind Kanada, Brasilien und früher, nach der Reblauskatastrophe, auch Europa.
In der EU ist sie nur in Ausnahmefällen, beispielsweise im Uhudler, zugelassen und darf kaum mehr kommerziell vermarktet werden. Daher ist sie in Westeuropa fast verschwunden. Lediglich im Osten Europas, beispielsweise in Moldawien, spielt sie noch eine Rolle.

Ripatella (auch als Ripadella oder Ripotella bezeichnet). Die dunkelblauen bis schwarzen Trauben und ähnelt der Concord , die Trauben jedoch sind leicht oval geformt.

Aussehen:
Die Blätter sind groß und gelappt. Die ersten zwei Blätter sind an der Oberseite leicht rötlich behaart die folgenden an der Unterseite mit rötlichem Filz bedeckt. Der Wein ist hellrot und zeigt einen angenehmen Fox-Ton.

Abstammung und Geschichte:
Die genaue Herkunft ist unbekannt, wahrscheinlich handelt es sich um eine Kreuzung zwischen amerikanischen Sorten der Spezies Vitis riparia x Taylor (Vitis rupestris x Vitis aestivalis).
Die Rebsorte wird vornehmlich im südlichen Burgenland angebaut und dort, zum Teil in Kombination mit anderen Direktträgern, zur Erzeugung des Uhudler verwendet. Möglicherweise stammt auch der Name aus dieser Region.

Japaner auch JAPANISCHE ISABELLA: Charakteristisch für diese Traubensorte sind die großen, blauen Trauben mit sehr großen, dickschaligen Beeren. Intensiver Erdbeergeschmack

Aussehen:
Sehr große dicke Blätter sind ein idealer Sichtschutz. Sie reift sehr früh – oftmals bereits Ende Juli.

Abstammung:
Sie ist eine Neuzüchtung und dürfte eine nahe Verwandtschaft zu Isabellatraube aufweisen. Oftmals zeigt sich auch hier eine unregelmäßige Reife. Jedoch besitzt die Sorte gut Frosthärte.

Die ungewöhnlich großen Trauben mit tiefblauen und großen Beeren werden vorwiegend für die Produktion von Tafeltrauben, Traubensaft und Schaumweine verwendet. Dank der großen Blätter ist sie auch als Zierreben an Hauswänden und Pergolen geeignet.

Aussehen:
Die Sorte reif früh und ist sehr starkwüchsig. Sie ist bekannt für ihre Resistenz gegen Frost und Pilzkrankheiten und weist einen ausgeprägten Foxton auf. Sie ist äußerst robust und auch für ungünstige Lagen geeignet.

Abstammung:
Die rote Rebsorte ist eine Neuzüchtung aus Ohio (USA). Sie ist nach ihrem Züchter George W Campell benannt, der sie aus einem Concord-Sämlingen entwickelt hat (Moore´s Early)
Kultiviert wird sie vorwiegend in den USA und in Kanada (British Columbia und Ontario) aber auch in Japan und Korea.

Clinton entwickelt kleine, früfreifende Trauben mit runden, kleinen und dunkleschwarzen Beeren. Wegen des frühen Austriebs ist sie leicht frühfrostgefährdet. Sie liebt tiefgründige, kalkarme Böden. Die Rebe ist sehr starkwüchsig, mit ausgesprochener Reblaus-Resistenz.

Aussehen:
Sie besitzt große dicklaubige Blätter, die gerne zur Begrünung von Pergolen etc. verwendet werden. Clinton besitzt zwittrige Blüten und ist somit selbstfruchtend. Die daraus gewonnen Weine sind sehr fruchtig und weisen oft einen ausgeprägten Fox-Ton auf.

Abstammung:
Clinton ist vermutlich eine natürliche Kreuzung amerikanischer Reben (Vermutlich Hybride aus Vitis riparia x Vitis labrusca) und somit eine Hybridrebe. Ein Sämling dieser Hybride wurde schon um 1835 im Staat New York entdeckt und selektioniert.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde sie nach einer Reblaus-Epidemie In Norditalien und im italienischen Teil der Schweiz angepflanzt. Hier gibt es Clinton als Tafeltraube mit markantem, äußerst würzigem Geschmack.

WEISSE TRAUBEN

Elvira ist eine Weißweinsorte amerikanischen Ursprungs. Wegen ihrer ausgeprägten Resistenz gegen Reblaus und Mehltau (Echter Mehltau und Falscher Mehltau der Weinrebe) wird sie auch unveredelt - als Direktträger angebaut und ergibt säurebetonte Weißweine mit einem Fox-Ton.

Aussehen:
Trauben der Sorte Elvira haben eine sehr dünne, fast durchsichtige Beerenhaut und ist daher anfällig gegen Wespen oder Hornissenfraß.Das Laub ist groß und kräftig. Sie Sorte gilt als äußerst reblausresistent.

Abstammung:
vermutlich handelt es sich um eine zufällige Kreuzung aus den Sorten Taylor (Vitis rupestris x Vitis aestivalis) und Martha (Variante der Vitis labrusca-Rebe Concord). Sie wurde 1862 von Jacob Rommel in einem Weinberg bei Morrison in Missouri selektiert und ab 1863 ausgepflanzt. Seine erste Ernte konnte Rommel im Jahr 1869 einfahren - bereits früh wurde Elvira nach Europa gebracht.

Elvira wird im südlichen Burgenland zur Herstellung der lokalen Spezialität Uhudler benutzt, man findet die Rebsorte aber auch in Brasilien, Ungarn und der Ukraine. In den Vereinigten Staaten wurden kleine Bestände in Illinois und New York erhoben.

Isabella weiß ist eine Neuzüchtung und aus der ursprünglich blauen Isabella Traube hervorgegangen.

Mittelgroße, lockere Trauben, leicht grünliche Beeren, sehr dickschalig. Geschmack nach Walderdbeeren, Reifezeit Mitte Oktober

Delaware ist eine weiße Züchten aus der urprünglich hellroten Traubensorte. Sie ähneln im Aussehen dem roten Veltliner sind mittelgroß und dichtbeerig die Beeren sind rund - es ist die einzig bekannte rosefärbige Uhudlersorte.

Aussehen:
Die Trauben sin mittelgroß und dichtbeerig mit feinem Himbeergeschmack. Empfindlich gegen Winterfrost. Das Blatt ist dreilappig eingeschnitten und fest. Die Sorte ist schwachwüchsige und anspruchsvoll in der Bodenbeschaffenheit.

Abstammung:
Die genaue Abstammung der Sorte ist ungewiss - wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Kreuzung zwischen den amerikanischen Wildreben Vitis labrusca, Vitis aestivalis und Vitis vinifera.
Rebflächen sind in den Vereinigten Staaten auch heute noch bekannt und vor allem in New York, in Ohio, in Pennsylvania, in Minnesota, in Ohio und in Delaware zu finden.

Noah gehört zu der Gattung der Direktträger oder auch Selbstträger genannt, da sie nicht veredelt werden muss. Sie ist resistent gegen die Reblaus und anderen Krankheiten. Der Wein präsentiert sich mit angenehmen Fox-Ton.

Aussehen:
Die Trauben sind mittelgroß, geschultert und kompakt. Die Beeren sind bei Vollreife gelblich gefärbt und lösen sich leicht von den Kämmen! Die Blätter sind von breit, herzförmig und groß.
Die Blattoberseite ist kräftig grün – an der Unterseite mit leichtem Flaum bedeckt. Der Blattstiel ist braunrot gestreift.

Abstammung:
Die Sorte ist eine Kreuzung aus Abkömmlingen der amerikanischen Spezies Vitis riparia und Vitis labrusca. Sie wurde 1896 von Otto Wasserzieher gezüchtet. Die Rebsorte wird vornehmlich im südlichen Burgenland angebaut und wir dort auch zu einem sortenreinen Weißwein ausgebaut. Möglicherweise stammt auch der Name Noah auch aus dieser Region.

Diese „neue“ Sorte ist eine interspezifische Neuzüchtung mit der Isabellatraube und kommt aus England. Der markante Erdbeerton von Isabella ist noch gut erkennbar. Sie reift mittelfrüh (Anfang September) und ist sehr ertragsicher.

Aussehen:
Die Traube ist mittelgroß und kompakt. Die Beeren groß und gelbbetaut. Bei Vollreife ist die Sorte sehr aromatisch, die Früchte haben angenehm exotisches Aroma (wenig Foxgeschmack). Das Laub ist mittelgroß, gelappt und sattgrün, aufgrund seiner robusten Art ist die Sorte hervorragend zur Heckenbegrünung geeignet.

Abstammung:
Die weiße Rebsorte ist eine interspezifische Neuzüchtung zwischen Chasselas Doré x Isabella. Die Kreuzung der Hybride erfolgte in Großbritannien, wo sie vor allem für die Trauben-Produktion in Glashäusern verwendet wird. Synonyme sind Ananasnii, Ananas, Beregovskii, Ferdinand Lesseps und Muscat Ferdinand Lesseps. Mit dem Namen wurde der Erbauer des Suezkanals Ferdinand Vicomte de Lesseps (1805-1894) geehrt.

Verein "Initiative Kellerviertel Heiligenbrunn"
Obmann Martin Weinek
A-7522 Hagensdorf

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